Torre Camuzzi - Museo Hermann Hesse

Torre Camuzzi - Museo Hermann Hesse

Museum, ehemals Wohnhaus
Montagnola TI

Torre Camuzzi - Museo Hermann Hesse

Das Museum Hermann Hesse in Montagnola wurde 1997 in den Räumen der Torre Camuzzi, ehemals ein Wohnturm, eingerichtet. Es liegt in direkter Nachbarschaft zur malerischen Casa Camuzzi, in der Hermann Hesse von 1919 bis 1931 in einer Wohnung mit weitem Blick über den Luganer See lebte.

Torre Camuzzi - Museo Hermann Hesse anciennement:

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Der Kern der Torre Camuzzi, ein quadratischer Turm, stammt vermutlich aus dem Spätmittelalter. Die Familie Camuzzi liess ihn Ende des 19. Jahrhunderts im neugotischen Stil renovieren und mit einer mehrgeschossigen Loggia ergänzen. Sie hat den Turm damit in das Ensemble ihrer Palazzo-Anlage integriert. 1995-96 hat der Architekt Nicola Losinger die Torre Camuzzi umgebaut. Er führte den Bau im wesentlichen in den Zustand des ausgehenden 19. Jahrhunderts zurück, so wie ihn die Camuzzi umgebaut und ergänzt haben, so wie ihn auch Hermann Hesse erlebt hat. Dazu befreite der Architekt den spätmittelalterlichen Turm von den neueren Einbauten des 20. Jahrhunderts und ergänzte ihn wieder mit der einfachen Ausschmückung im neugotischen Stil. Das Museum muss sich diesem Rückbau unterordnen, denn ursprünglich war eine Wohnnutzung vorgesehen. Die nötigen Installationen für die zeitgemässe Nutzung der Torre Camuzzi befinden sich im Loggiaanbau hinter der neuen rot-orangen Holzverkleidung. Küche und WC's befinden sich ebenfalls hier, damit wird die Substanz des alten Turms nicht beeinträchtigt. Das Turmdach auf der Loggiaseite allerdings, durch die Jahre undicht geworden, hat der Architekt im Firstbereich etwas angehoben und neu eingedeckt. Unter dem neuen Dachteil liegt nun das Bad. Wer es benutzt, geniesst gleichzeitig den Blick auf die umliegende Landschaft.  Der Eingriff des Architekten zielt auf die Verschmelzung von Alt und Neu. Die einzelnen Bauteile, historische und neue, bleiben dabei erkennbar. So liegt der neue Dachteil auf dem alten Kastaniengebälk. Die Fenster aus dem 19. Jahrhundert sind aus energetischen Gründen vorsichtig aufgedoppelt, den inneren Wand- und Deckenputz nur ausgebessert und mit Mineralfarben gestrichen. Die Bodenbeläge sind original. Die Farbgebung im Innern ist in Anlehnung an den früheren Zustand interpretiert. Der Aussenanstrich der Fenster entspricht dem rot-orangen Farbton der inneren Holzverkleidung, womit der Architekt an den früher offenen, fensterlosen Zustand der Loggia erinnern will.