Die „untere Mühle“, zu der auch je eine Reibe, Säge, Stampfe, Trotte, Scheune und ein Schweinestall gehörte, ist indirekt bereits 1220 bezeugt.
Länger und komplizierter als die Geschichte der Gerwe an der gleichen Strasse ist die der „unteren Mühle“ mit ihrem schönen Fachwerk. Seit dem 17. Jahrhundert finden sich immer wieder Vertreter der verschiedenen Familien Wunderli (allerdings nicht von direkten Vorfahren der Wunderly) auf der „Untermülli“. Ein Hans Jakob Wunderli, Inhaber bereits der Obermühle, erweiterte 1756 den alten Kernbau um ein dreigeschossiges Gebäude mit Walmdach (eine Wappentafel erinnert daran), und sein Sohn Rudolf erstellte 1789 einen Trotteanbau. Die letzten „Untermüller“ waren die beiden Brüder Johann Jakob und Johannes Schulthess. 1848 wird die Mühle als eine mit drei Mahlstufen oder -gängen und einem Mühleweiher beschrieben. Dazu gehörten unter anderem fünf Kirchenörter sowie ein Landbesitz von rund 15 Jucharten.
1862 erwarb der bereits nicht mehr in der Gerwe, sondern unterdessen in der Enge bei Zürich wohnhafte Johannes Wunderly-Zollinger den wohl eben damals stillgelegten Betrieb ohne die Ländereien. 1872 sind im Grundbuch das Mahlwerk, die Stampfi und der Schweinestall als nicht mehr bestehend abgeschrieben. Ein Jahr später wird das Wohnhaus bereits als „früher die Untermülli“ bezeichnet. Immerhin vermochte sich später Charlie Wunderly durchaus noch ans einstige Mühlrad zu erinnern, das demnach anfangs des 20. Jahrhunderts noch vorhanden war, und über 1930 hinaus bestand der Weiher.
Während das Wohnhaus der unteren Mühle Hans Wunderly-von Muralt nur als Sommersitz diente, war sie für Hans und Nanny Wunderli-Volkart ab 1913 Hauptwohnsitz. Er wurde (durch Architekt André Ammann) repräsentativ ausgebaut und bekam insbesondere einen wappengeschmückten grossen und hohen Festsaal, in dem jeweils zu gegebener Zeit unter Nanny Wunderlys Regie ein riesiger Weihnachtsbaum aufgerichtet wurde. Der ganze Gebäudekomplex ist heute als Baudenkmal von regionaler Bedeutung eingestuft.