Conditorei Schober - Haus zum grossen Erker

Conditorei Schober - Haus zum grossen Erker

Wohn- und Geschäftshaus
Zürich ZH

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Das etwas zurückversetzte, spätbarock-klassizistische Wohnhaus Conditorei Schober hat durch den kleinen Vorplatz eine Präsenz im Gefüge der Altstadthäuser an der Münstergasse in Zürich. Die Älteren erinnern sich noch an Theodor Schober Junior, der sein Geschäft bis 1975 führte. Sein Vater richtete 1890 den prächtigen neobarocken Laden ein, welcher heute ein wertvolles, praktisch unverändertes Zeitzeugnis darstellt. Das Haus selber ist im 13. Jahrhundert entstanden. Es gehörte bis 1834 als Nebengebäude zu einem burgähnlichen Gebäudekomplex, welcher um 1300 der Hof des Rittergeschlechts Maness war. Möglicherweise befanden sich in diesem Gebäude die Schreibstuben, wo der „Codex Manesse“ als Liedsammlung der Minnezeit entstand.

Conditorei Schober - Haus zum grossen Erker anciennement:

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Der Manessen Hof
Der Stadtprospekt von Jos. Murer von 1576 zeigt das Haus in Stein gebaut mit praktisch dem heute bestehenden Volumen. Die Darstellung des Vorplatzes lässt diesen als mittelalterlichen Hochgarten verstehen. Das Haus gehörte im Mittelalter zu einem burgähnlichen Gebäude­komplex mit markantem Turm und Palas. Dieser war um 1300 der Manessehof und erhielt später den Namen „Zum grossen Erker“. Ein Vorgängerbau, „das hinder hûs der Manessen an der Nadelgassen gelegen di man nennt Bünishofen mit der Trotte darin“, fiel 1280 vermutlich der Wackerbolt’schen Feuersbrunst zum Opfer. Das Haus wurde noch im 13. Jahrhundert massiv vergrössert.
 
Ritter, Schultheissen und Kaufleute
Von den Maness ging um 1400 der Gebäudekomplex durch Heirat an die Schwend. 1529 an die von Cham, dann die Blaarer und ab 1596 für fast zweihundert Jahre an die Grebel. Um 1750 erwarb der reiche Kaufmann und Mäzen Johannes Lavater die Häusergruppe zum grossen Erker. Seine Erben verkauften den Gebäude­komplex 1829 an das kaufmännische Direktorium, welches hier die neue zentrale Post erstellen wollte. Der Hochgarten wurde abgetragen. Dann wurde entschieden die Fraumünsterpost im Kratzquartier zu bauen und der Gebäudekomplex wurde 1834 in 5 Einheiten aufgeteilt und einzeln versteigert.
 
Herrschaftliche Säle im Barock
Vermutlich durch die von Cham wurden hinter der Hauptfassade die drei übereinander liegenden Säle geschaffen. Der unterste Saal im 1. OG erhielt eine frühbarocke Stuckdecke. Der Saal im 2. OG wurde mit Holztäfelung ausgestattet, mit blauer Blumenornamentik und Bildmotiven bemalt. Lavater zeichnet ziemlich sicher für die Ausgestaltung des Saals mit spätbarocker Stuckdecke im 3. OG verantwortlich und hat um 1750 den blauen Zürcher Turmofen in das Haus geholt. Dieser wird Leonhard Locher zugeschrieben. In dieser Zeit wurde auch die Fassade barockisiert und das Walmdach mit der grossen Lukarne geschaffen.
 
Süsskrämer und Konditoren
Das spätere Haus Schober wird 1842 von Johann Georg Eberle, einem aus dem badischen Pfullendorf zugewanderten Konditor, gekauft. Eberle begründet mit seinem „Süsskramladen“ an der Napfgasse die Konditoren-Tradition. 1859 kommt Theodor Schober, ein Abkömmling aus der Familie seiner Ehegattin, zu Eberle nach Zürich in die Lehre. Theodor kann schliesslich als Meister 1874 Haus und Betrieb von der Witwe erwerben. 1888 erwirbt er das Bürgerrecht der Stadt Zürich. 1909 übernimmt Theodor Junior den väterlichen Betrieb und führt ihn mit Unterstützung seiner zweiten Frau und den drei Töchtern Alice, Ruth und Doris bis 1975.
 
Der Schritt in das 21. Jahrhundert
Eine umfassende Sanierung drängte sich 2006 bis 2009 auf um die wertvolle historische Substanz zu bewahren und eine wirtschaftlich tragende Basis zu schaffen. Mit einem Denkmalschutzvertrag konnte die Bauherrschaft gewisse Ziele frühzeitig verein­baren und erhielt mehr Planungssicherheit. Es entstanden 7 Wohnungen verschiedener Grösse und der separat vermietete Saal im 3. Obergeschoss.
Die allgegenwärtigen Spuren der Zeit bilden den emotionalen Hinter­grund, ohne dass die Wohnungen zum Museum werden. Sanitäre Einrichtungen und Küchen, sowie Lift und neuer Treppenhausteil im dritten OG sind Zutaten des 21. Jahrhunderts und sind als solche erkennbar. Die über die Jahrhunderte zusammengewachsene, verwinkelte und unübersichtliche Gebäudestruktur erfordert überzeugende Lösungen bezüglich Erschliessung, Fluchtwegeproblematik und Brandschutz.
Die spätbarocke Stuckdecke im dritten Obergeschoss wurde sorgfältig restauriert. In diesen Saal passt zeitlich der blaue Zürcher Turmofen, welcher nach dem Verkauf 1926 verschollen war und durch Recherchen der Bauherrschaft am Genfersee gefunden und zurückerworben werden konnte. Der noch praktisch original erhaltene Konditoreiladen von 1890 wurde durch die Bauherrschaft in den Farben der Entstehungszeit wiederhergestellt und mit passender Tapete ausstaffiert. Der wertvolle Kronleuchter konnte wieder mit passenden Gläsern ausgerüstet werden. Er ist ein Zeitzeugnis für die in Zürich 1893 erfolgte Umstellung von Gaslicht auf Elektrizität.
Als weiteres modernes Element, welches aber äusserlich verborgen ist, wird das Haus Schober als erstes, und bisher einziges Haus in der Zürcher Altstadt, mittels Erdsonden beheizt. Auf diese Weise kann auch die Abwärme der Kälteanlage der Konditorei emissionsfrei entsorgt, respektive im Boden gespeichert werden.