Mühle Leidikon

Mühle Leidikon

Wohnhaus und Nebengebäude
Aargau AG

Mühle Leidikon Mühle Leidikon Mühle Leidikon

Ehemalige Kornmühle mit Wohnhaus, Schopf mit Gewölbekeller und Scheune. Erstmals 1458 als zum Stift Säckingen gehörend erwähnt. Die Mühle, zuletzt elektrisch betrieben, wurde 1972 eingestellt. Seit 1997 stand das Wohnhaus leer, die Nebengebäude wurden nur noch als Lager benutzt. 2005 erfolgte der Verkauf und die anschliessende, immer noch laufende Sanierung (2023). Das Ensemble steht unter Bestandesschutz.

Bei der Mühle Leidikon handelt es sich um ein altes Lehen des Frauenklosters Säckingen, welches im Sulztal einst über einen ausgedehnten Güterbesitz verfügte. In einer urkundlichen Erwähnung von 1535 wird ein Barthli Stäublin als Betreiber der Fronmühle in Sulz/Leidikon genannt. Stifter der 1753 eingeweihten St. Nikolaus-Kapelle (Denkmalschutzobjekt SUL001) war Müller Bernhard Stäublin, welcher sich mit seinem Wappen am Chorbogenscheitel verewigt hat [1] . Angesichts der kostbaren Ausstattung des Kapellenraums darf auf gute materielle Verhältnisse des damaligen Mühlenbesitzers geschlossen werden. 1823 hat sich ein Joseph Stäuble seine Initialen am Kellereingang des zur Mühle gehörenden Ökonomiegebäudes Vers.-Nr. 214 (Bauinventar LAU935) angebracht. Die Familie Stäubli betrieb die Leidiker Mühle bis weit ins 20. Jh. Von Niklaus Stäuble, dem letzten männlichen Nachkommen des Familienzweiges, ging der Betrieb 1931 an Schwiegersohn Ernst Rüede über. Um 1975 wurde das Mühlengewerbe samt Landwirtschaft aufgegeben [2].
In seiner bestehenden Form und Volumetrie dürft das Mühlengebäude aus der Mitte des 18. Jh. stammen. Die eingemeisselte Jahreszahl 1748 am Kellereingang im Mühlenraum verweist auf den damaligen Neubau. Beim kürzlich erfolgten Abbruch des nördlichen Laubenanbaus aber sind im ersten Obergeschoss Reste spätgotisch gekehlter Fenster zutage getreten, welche auf einen Vorgängerbau aus dem 16./17. Jh. schliessen lassen.
1893 hat ein Brand zur Zerstörung von Teilen der Anlage geführt. Beim Wiederaufbau 1894 wurde anstelle des früheren Wasserradantriebs eine Turbine eingebaut und der Mühleweiher oberhalb der Kapelle angelegt. Die Jahreszahl 1919 am Zementgewände des Hauseingangs dokumentiert bauliche Veränderungen, welche vornehmlich die östliche Giebelfassade und den Küchenbereich betrafen. Die heutige Eigentümerschaft plant eine umfassende Sanierung der Mühle wie auch der zugehörigen Ökonomiegebäude.