Zweiter Steinpalast

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Handelshaus
Trogen AR

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Der Trogner Landsgemeindeplatz wird gesäumt von den Palästen der Textilhandelsfamilie Zellweger. Das zweite steinerne Haus, erbaut vermutlich von der Baumeisterfamilie Grubenmann, enthält über hohen Gewölbekellern dreieinhalb Etagen mit üppigen Stuckdecken von Andreas und Peter Anton Moosbrugger.

Der zweite Steinpalast am Trogner Landsgemeindeplatz wurde 1760 erbaut, wahrscheinlich durch ein Mitglied der Baumeisterfamilie Grubenmann von Teufen. Der Bauherr Conrad Zellweger-Sulser (1694–1771) war damals bereits 66 Jahre alt, er hatte bisher im nebenstehenden Holzhaus, der heutigen Krone gelebt. Wie sein Bruder Johannes Zellweger-Sulser (Bauherr des ersten Steinpalastes Nr. 5) war er in Lyon zum Kaufmann ausgebildet worden und hatte 1726 zusammen mit diesem den väterlichen Leinwandhandel übernommen.

1783 übernahm ein Neffe von Conrad Zellweger-Sulser das Haus, um es seinem Sohn Laurenz Zellweger (1760-1824) zur Hochzeit mit der „schönen Susanna" Sulser zu schenken. Aus diesem Anlass dürfte die reiche Ausschmückung der Innenräume mit hervorragenden Stuckaturen in einem Mischstil von Rokoko und Louis XVI entstanden sein. Die Motive reichen von den Jahreszeiten und Erdteilen über politische Motive bis hin zu einer erstaunlichen Darstellung von Bauernhäusern. Wie bei den anderen Zellwegerpalästen waren die bekannten Vorarlberger Stuckateure Andreas und Peter Anton Moosbrugger am Werk.

1828 übernahm Johannes Schläpfer-Tobler (1799-1869) von Wald das Haus. Er war über seine Schwiegermutter Catharina Barbara Tobler-Zuberbühler mit der Familie Zellweger verschwägert. Seine jüngste Tochter Mathilde Maria Elisabetha (1836-1923) heiratete 1860 ihren Cousin Peter Ulrich (Igo) Tobler-Schläpfer. Nach dem Tod ihres Mannes 1882 bewohnt sie das Haus noch 40 Jahre und baute auf der Nordostseite eine Veranda an. Von der kinderlosen Mathilde Tobler ging das Haus 1923 an ihren Neffen Otto Hohl und 1925 an dessen Sohn Max Otto Hohl, der 1938 eine Renovation durchführte und Zentralheizung einrichtete.

Die jetzigen Eigentümer erwarben das Haus 2013 aus dem Nachlass von Hohls zweiter Frau Christine Frischknecht und führten eine sanfte Innenrenovation durch.