Aktuell

DAH-Jahresbericht 2017

28. August 2017

vorgetragen an der DAH-Mitgliederversammlung vom 26. August 2017 in Sitten

Vor einem Jahr haben wir uns letztmals in diesem Rahmen an der Mitglieder­versammlung in Schaffhausen gesehen und wir haben damals den scheidenden Präsidenten Herrn Alfred R. Sulzer zum Ehrenpräsidenten gewählt. In der Zwischen­zeit hat sich der Schweizerische Vorstand in der erneuerten Zusammensetzung mehrmals zu Vorstandssitzungen getroffen. Auf Vorstandsebene haben wir uns insbesondere mit folgenden drei Themen befasst:

  1. haben wir eine Standortbestimmung vorgenommen: wo steht DAH heute?
  2. haben wir uns Gedanken zu unserem Leitbild und uns wichtigen Positionen gemacht
  3. haben wir Vorbereitungen zum Kulturerbejahr 2018 getroffen.

Lassen Sie mich mit dem ersten Punkt beginnen: anlässlich unseres Workshops im November letzten Jahres hat der Vorstand eine grundsätzliche Standort­bestimm­ung vorgenommen. DAH hat sich bisher primär auf Dienstleistungen an unsere Mitglieder konzentriert: Mitgliederversammlungen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene, Bulletins, Reisen, unsere Internetseite, Next Generation sowie Beratungsangebote. Diese Dienstleistungen auf hohem Niveau ist DAH weiterhin bestrebt anzubieten. Darüber hinaus möchte DAH gegen­über der Öffentlichkeit und der Politik vermehrt und gezielt in Erscheinung treten und die gemeinsamen Anliegen der Mitglieder vertreten. Dies wurde bereits von unserem Ehren­präsi­denten Alfred Sulzer angeregt und wird vom Vorstand mitgetragen. Dies kann selbstverständlich auch im Verbund mit Partnerorganisationen geschehen.

Dies führt uns zum zweiten Punkt: unseren Leitgedanken und wichtigen Posi­tionen. Nach einer Vernehmlassung im Vorstand wurde ein zweiseitiges Papier verabschiedet zum Thema: wer wir sind und was uns wichtig ist. Lassen Sie mich die wesentlichen Leitgedanken dazu wie folgt zusammenfassen: im Zentrum unseres Interesses steht das schützenswerte Wohnhaus – aber nicht alleine sondern in seinem Ensemble. Im Zeitalter der architektonischen Verdichtung und der Energiewende müssen wir darauf aufmerksam machen, dass

  • es diese Ensembles weiterhin zu pflegen und zu schützen gilt und
  • sie für Energiemassnahmen als Sonderfälle zu betrachten sind.
  • Dazu benötigen wir eine konstruktive Zusammenarbeit, ja Partnerschaft mit der Denkmalpflege in den Kantonen.

Gerade das bevorstehende Kulturerbejahr 2018 bietet uns eine Plattform um unsere Anliegen einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Vergangen Woche erschien eine Reportage über Domus Antiqua Helvetica im Heft des Schweizerischen Heimat­schutzes, und zwar mit einer Auflage von 22'000 Exemplaren. Unsere Organisation, Zielsetzungen und Beispiele unserer Aktivitäten werden auf über 16 Seiten vorgestellt. Ich betrachte dieses umfangreiche Porträt als Anerkennung einer bedeutenden Partnerorganisation. Herzlichen Dank an Herrn Killias, den Präsidenten des Schweizer Heimatschutzes, und dessen Geschäftsführer Adrian Schmid, der sich heute entschuldigen musste.

Darüber hinaus gilt es auch die breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Am letzten Mai-Wochenende 2018, nämlich am 26./27. Mai 2018, sollen unter dem Titel „Offene Tore“ geschützte oder schützenswerte Privathäuser teilweise oder ganz geöffnet werden. Unser heutiger Ehrengast Rodolph de Looz-Corswarem, Präsident der European Historic Houses Association, wird Sie im Anschluss über dieses Anliegen informieren. Es handelt sich um eine europaweit koordinierte Aktion. Unser Vorstandsmitglied Sigmund von Wattenwyl und die Kantonaldelegierten haben Sie diesbezüglich bereits kontaktiert. Ich danke Ihnen vorweg ganz herzlich für Ihre Bereitschaft, Ihre Liegenschaft zu öffnen. Zusammen mit meiner Gattin werde ich es auch tun. – Schliesslich sind wir (unter anderem) an der Vorbereitung einer Podiumsdiskussion für die Mitgliederver­sammlung in Solothurn, wo der Ensembleschutz im Zentrum stehen wird und wo auch ein Medienecho ausgelöst werden soll.

Unser schweizerisches Bauerbe ist ein Schatz, den wir und unsere künftigen Generationen weiter pflegen und geniessen möchten. Es geht nicht darum, ein „Ballenberg“ zu bewahren, sondern unsere schützenswerten Zentren, Weiler und „architektonischen Perlen“ smart weiterzuentwickeln, zu beleben und attraktiv zu halten.

Noch ein Wort zur Anzahl unserer Mitglieder: diese liegt aktuell bei 1’413 Mit­glied­ern (per Ende Juli 2017) und ist stetig leicht steigend. (Die zusätzlichen reinen Bulletin-Abonnements sind dabei nicht enthalten.) Danke allen Ver­ant­wortlichen für das stetige Gewinnen von neuen Mitgliedern.

Domus Antiqua Helvetica ist eine Milizorganisation. Umso mehr danke ich allen Vorstandsmitgliedern und allen Kantonalverantwortlichen für ihr grosses persönliches Engage­ment für unsere Sache! Dieser Dank geht ganz besonders auch an alle Mitglieder des Organisationskomitees und alle Helfer dieser Mitgliederver­sammlung in Sitten. Vielen Dank Hortensia! Wir freuen uns sehr auf die Besichtig­ungen, Begegnungen und Gespräche.

Nun zu einer Mutation im Vorstand: Wolfgang Frei hat uns über seinen Rücktritt als Webredaktor und DAH-Vorstandsmitglied per Ende Jahr informiert. Er hat eine wichtige andere Tätigkeit, welche ihn zunehmend in Anspruch nimmt.

Gerne möchte ich Wolfgang Frei an dieser Stelle von ganzem Herzen für seinen grossen Einsatz für die Neugestaltung und inhaltliche Bereicherung unserer DAH-Homepage danken. Dieses grosse Projekt hat unser Erscheinungsbild im Internet auf eine signifikant höhere Stufe gebracht. Damit verfügen wir sicherlich über eine der attraktivsten elektronischen Visitenkarten innerhalb der Kulturerbe-Branche. Ebenso haben seine Newsletters die Kommunikation mit Ihnen, geschätzte Mitglieder, stark verbessert und vereinfacht. – Mit seinem Abgang verlieren wir ein sehr konstruktives, angenehmes und respektiertes Vorstandsmitglied. – Ab dem 1. Januar 2018 tritt Dr. Benno Schubiger seine Nachfolge als Webredaktor an. Wir danken ihm sehr für seine Zusage.

Lukas Alioth, Präsident DAH, 26.08.17